Wegen Waldbrandgefahr: Mit brennendem Auto bis zur Ausfahrt gefahren


A9/NÜRNBERG. Am Sonntag kam es auf der A9 zu einem Fahrzeugbrand. Durch das umsichtige Handeln des Autofahrers, konnte ein schlimmer Waldbrand verhindert werden; zumal die Feuerwehr über 20 Minuten gebraucht hat. Aber die Polizei warnt: Bitte nicht nachmachen!




Ein 32-Jähriger aus Fürth, war Sonntagabend auf der A 9 von Lauf in Richtung Nürnberg unterwegs, als er während der Fahrt Rauchentwicklung an seinem Smart bemerkte. „Hinten rechts bemerkte ich plötzlich Rauch“, sagte der Fahrer im Gespräch mit Bayern-Reporter. „Außen und innen“, ergänzt der 32-Jährige. Zu diesem Zeitpunkt habe er sich am Beginn der Baustelle der A9 bei Fischbach befunden. Weil dem ehrenamtlichen Katastrophenschutzmitarbeiter klar war, hier muss die Feuerwehr ran, wollte er die Baustelle verlassen.

„Weil es zu eng war und neben dem Standstreifen nur trockene Böschung und Waldrand zu sehen war“, erinnert sich der Fahrer. Die Waldbrandgefahrenstufe lag an diesem heißen Sonntag bei der Höchststufe 5, laut Auskunft des Deutschen Wetterdienstes. Geistesgegenwärtig alarmierte der Mann die Feuerwehr und steuerte seinen nun deutlich qualmenden Smart durch die Baustelle. „Ich wollte einfach vom Wald weg“, sagt der 32-Jährige. Dann fällt ihm das Regenrückhaltebecken an der Ausfahrt Fischbach ein. Dort stellte er sein Fahrzeug ab, sicherte es gegen ein Wegrollen ab und brachte sich mit einer leichten Rauchgasvergiftung in Sicherheit.



Feuerwehr braucht mehr als 20 Minuten

„Ich stehe am Regenrückhaltebecken in der Ausfahrt Fischbach“, sagte der Fahrer über die 112 dem Disponenten der Feuerwehr. Er habe sich auch am Telefon als BRK-Sanitäter mit entsprechendem Fachwissen zu erkennen gegeben, sagte er im Gespräch mit Bayern-Reporter. Deswegen habe es ihn auch so unendlich wütend gemacht, dass man nicht die nächstgelegenen Wehren aus Fischbach und Altenfurt alarmiert hatte, die wohl die gesetzliche Hilfsfrist hätten einhalten können.



Erst nach über 20 Minuten sei das erste Feuerwehrfahrzeug eingetroffen. „Aus Schwaig“, sagt der 32-Jährige. Einige Kameraden von dort habe er gekannt und auch die seien verblüfft gewesen, warum sie hier her alarmiert worden sind. Der Smart brannte vollständig aus; hier war nichts mehr zu retten. „Zum Glück war niemand mehr am Fahrzeug“, soll ein Augenzeuge gesagt haben. Der wäre nach den 20 Minuten nicht mehr so glimpflich davon gekommen. Nur einer habe übrigens angehalten, sagt der Unglücksfahrer. Man habe ihm dann eine Flasche Wasser da gelassen. Alle anderen hätten nur Handybilder gemacht oder seien gaffend weitergefahren.

Auf seine Nachfrage hin, habe man sich seitens der Feuerwehr Nürnberg für den „Fehler in der Alarmierung“ bei ihm entschuldigt. Der Grund sei derzeit noch unklar. Eine Presseanfrage vom Folgetag des Unglücks blieb seitens der Feuerwehr bislang unbeantwortet (diese wird nachgereicht).

Nach Angaben der Verkehrspolizei Feucht, wird der Sachschaden auf etwa 10.000,- Euro geschätzt. Die Beamten warnen aber deutlich: „Bitte nicht nachmachen!“ – Bei einem Entstehungsbrand im Fahrzeug bitte umgehend das Gefährt abstellen, sich selbst und andere in Sicherheit bringen und den Notruf absetzen. Heldentaten können schnell zur Gefahr werden.



 



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