Verweste Leiche bei Kemnath: Vermisste lag in Feuerwehr-Garage
KEMNATH. Fast drei Monate lang war eine 49 Jahre alte Frau aus Löschwitz vermisst. Nun wurde sie tot aufgefunden.
Eine vermisste Frau (49) hat am 28. Dezember 2021 ihre Wohnung in Löschwitz im Landkreis Tirschenreuth verlassen. Seitdem fehlte jede Spur von ihr. Obwohl mehrmals ein Großaufgebot an Einsatzkräften nach der Frau gesucht hatte. Sogar eine Kläranlage wurde leergepumpt. Dabei lag die Tote in unmittelbarer Nachbarschaft.
Seit Dienstagabend (22.03.2022) herrscht nun Gewissheit über das, was viele schon vermutet haben. Der Leichnam der 49-Jährigen wurde gefunden. Zwar war die Leiche schon teilweise verwest, dennoch geht die Polizei vor allem wegen der mitgeführten Gegenstände von der Identität der Vermissten aus. Eine Obduktion steht allerdings noch aus. Dabei soll neben der Identität auch die Todesursache überprüft werden. Fremdverschulden könne nach Polizeiangaben aber ausgeschlossen werden.
Vermisste lag in Feuerwehr-Garage
Gefunden wurde die Frau „in einem nicht bewohnten Anwesen“ in Löschwitz, so ein Sprecher der Polizei. Nur wenige Schritte vom Wohnhaus in der Weinleite entfernt. Die Beamten gaben den örtlichen Medien gegenüber zunächst an, die Leiche habe in einem „nicht einfach zugänglichen Raum“ gelegen. Im Detail wollte man nicht näher auf den Fundort eingehen. Wie Bayern-Reporter nun vor Ort erfahren hat, soll es sich beim Fundort um das ehemalige „Santana“-Gelände handeln. Eine ehemalige regionale Kultdiskothek. Das Anwesen gehört mittlerweilen der Stadt Kemnath.
In einer dort befindlichen Garage, die von der örtlichen Feuerwehr genutzt wird, fand man nun die Überreste der Vermissten. Einsatzkräfte wurden beim Frühjahrsputz darauf aufmerksam, weil eine Beleuchtungseinrichtung defekt war. Die Polizei hatte damals neben der Durchsuchung von Wiesen und Wäldern auch das Leerpumpen einer Kläranlage angeordnet. Das unmittelbar benachbarte und verlassene Santana-Gelände mit den darauf befindlichen Garagen wurde ebenfalls durchsucht, bestätigte ein Sprecher.
Jede Hilfe kam zu spät
Der Feuerwehr kann man aber keinen Vorwurf machen, die darf keine verschlossenen Türen öffnen, ohne Anordnung der Polizei. Warum aber die Garage nicht geöffnet wurde, diese Frage musste man sich im Nachgang nun bei der Pressestelle der Polizei gefallen lassen. Denn in den sozialen Netzwerken wurde Kritik laut, man hätte die Frau retten können. Der Polizeisprecher gab ergänzend an, dass es sich beim Fundort um den Spitzboden der Garage handelte. Dieser war verriegelt und die typische Dachbodenleiter war eingerastet. Man konnte nicht davon ausgehen, dass dort jemand liegt. Dass die Frau noch hätte gerettet werden können, davon ist nicht auszugehen, sagte der Polizeisprecher. Sie sei bereits am Tag ihres Verschwindens verstorben. Das beweise die Auffindesituation.