Hallo Mama – Hallo Papa: Betrugsversuche über Messenger-Dienste
OBERFRANKEN/MITTELFRANKEN. In den vergangenen Tagen gaben sich Betrüger vermehrt per Textnachricht als Angehörige aus und versuchten so unter anderem im Landkreis Bamberg und in Erlangen schnelles Geld bei Senioren zu machen. Es handelt sich hierbei um keinen Einzelfall. Die Polizei warnt vor der Betrugsmasche.
Die Vorgehensweise ist hierbei überwiegend gleich: Die Gauner geben sich per Textnachricht als Tochter oder Sohn aus und erklären, dass sie ihr Handy verloren und deshalb eine neue Nummer haben. Sie sprechen die meist älteren Betroffenen direkt mit „Hallo Mama/Papa…“ an. Erhalten die Täter eine Antwort, nimmt ihr perfides Spiel seinen Lauf. Sie täuschen eine Notlage vor, um so Geld durch eine Überweisung zu ergaunern. Unbekannte Täter wenden sich mittels Textnachrichten per WhatsApp an potentielle Opfer und geben sich als deren Kinder aus. Die Betrüger versuchen, die Geschädigten zu Überweisungen von Geldbeträgen zu veranlassen. In einem aktuellen Fall überwies das Opfer ca. 2.000 Euro. Die Kriminalpolizei warnt vor dieser Betrugsmasche.
In einem aktuellen Fall erhielt ein 59-jähriger Erlanger am 20.02.2022 eine WhatsApp-Nachricht von einer ihm unbekannten Nummer mit der Anrede „Hallo Papa“. Dann folgte eine Erklärung, weshalb die WhatsApp-Nachricht von einer anderen Handynummer als gewohnt versandt wurde. Hier schreiben die Täter beispielsweise, dass ihnen das Handy kaputt gegangen oder in die Toilette gefallen sei. Sobald die Opfer auf die Nachricht reagieren, wird eine Notlage vorgetäuscht und erklärt, dass dringend ein Geldbetrag auf ein Bankkonto überwiesen werde müsse.
Dem Erlanger schrieb die vermeintliche Tochter, dass sie wegen des kaputten Handys derzeit kein Geld per Online-Banking überweisen könne. Es möge doch bitte der Vater die Überweisung tätigen. Das Geld würde selbstverständlich baldmöglichst wieder zurückbezahlt werden. Anschließend wurde ihm eine IBAN-Nummer geschickt. Im vorliegenden Fall überwies der Geschädigte das Geld in Höhe von ca. 2.000 Euro. Erst als sich der Täter mehrere Tage später erneut meldete und wieder um Geld bat, bemerkte der 59-Jährige, dass es sich nicht um seine Tochter handelte. Das zuständige Fachkommissariat der Kriminalpolizei Nürnberg hat die Ermittlungen übernommen. Bislang ist noch nicht bekannt, wie die Täter an die Handynummern gelangen.
Die oberfränkische und mittelfränkische Polizei warnt vor dieser Betrugsfalle und bittet darum, insbesondere ältere Angehörige darüber aufzuklären und folgende Tipps zu beherzigen:
- Fragen Sie persönlich nach, wenn Sie von einer unbekannten Handynummer über Messenger-Dienste kontaktiert werden.
- Seien Sie misstrauisch, wenn Sie per WhatsApp und Co. mit Geldforderungen konfrontiert werden.
- Speichern Sie unbekannte Rufnummern nicht ohne weiteres als Kontakt ein.
- Wenden Sie sich bei Verdachtsmomenten an die Polizei.
- Sollten Sie bereits eine Überweisung getätigt haben, setzen Sie Ihre Bank über den Vorfall in Kenntnis und erstatten Sie Anzeige bei Ihrer örtlichen Polizeidienststelle.
- Löschen Sie keinesfalls den Chatverlauf.