Bayreuth und Pegnitz impfen mit Biontech und AstraZeneca
BAYREUTH/PEGNITZ. Viel Wirbel um den Impfstoff von AstraZeneca. Einige Kliniken haben diesen bereits verworfen. In Bayreuth und Pegnitz wird damit geimpft.
Die Wirksamkeit des Impfstoffes von Astrazeneca ist etwas schlechter als die der zugelassenen Konkurrenten, das berichtet der Kurier unter Berufung auf dpa-Kreise. Es gebe Berichte über eine geringere Bereitschaft zu Impfungen mit dem Vakzin. Zu Unrecht sagt der Virologe Christian Drosten. Er hält grundsätzliche Bedenken gegen den Astrazeneca-Impfstoff für unbegründet und ist für einen breiten Einsatz des Präparats. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte der dpa zudem, dass der Impfstoff von Astrazeneca sicher sei. Er selbst würde sich impfen lassen, sagte er dem TV-Sender RTL. „Ausdrücklich auch mit Astrazeneca. Das ist ein sicherer und wirksamer Impfstoff“, unterstrich er.
Auch in Pegnitz und Bayreuth werden die Dosen von Biontech und AstraZeneca verwendet. Wobei Letzterer nur an Personen von 18 bis 64 Jahren verimpft wird, sagte ein Sprecher des Bayreuther Landratsamtes auf Nachfrage von Bayern-Reporter. Und laut aktueller Impfverordnung bestehe auch keine Möglichkeit, den AstraZeneca-Impfstoff einfach so abzulehnen. Zum Impftermin wird das vorgesehene Präparat aufgetaut und vorbereitet.
Impfungen mit Astrazeneca-Stoff teils gestoppt
Der Impfstoff von Astrazeneca hat eine geringere Wirksamkeit als die beiden anderen in Deutschland zugelassenen Vakzine von Biontech/Pfizer und Moderna. Kürzlich wurde zudem bekannt, dass das Astrazeneca-Präparat bei einer zunächst in Südafrika entdeckten Variante wohl weniger vor milden und schweren Verläufen von Covid-19 schützt. Drosten sieht bei der Studie jedoch einige Einschränkungen.
Nach Klagen von Klinik-Angestellten über Nebenwirkungen sind in Niedersachsen Impfungen mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca an zwei Orten vorübergehend gestoppt worden. Das Herzogin-Elisabeth-Hospital in Braunschweig teilte am Dienstag auf Anfrage von KA-News mit, geplante Impfungen mit diesem Präparat zu verschieben. Zunächst hatte die «Braunschweiger Zeitung» berichtet. Im Landkreis Leer galt zwischenzeitlich ebenfalls ein Stopp für Impfungen mit dem Astrazeneca-Mittel. Am Dienstagabend gab der Kreis dafür aber wieder grünes Licht.
In der Braunschweiger Klinik traten von 88 Beschäftigten, die am Donnerstag geimpft wurden, 37 wegen «Impfreaktionen» vorübergehend nicht zur Arbeit an. Die weiteren Impfungen würden nun ausgesetzt – auch, um den Betrieb nicht zu gefährden, sagte eine Sprecherin. Auch am Klinikum Emden meldeten sich Beschäftigte nach Impfungen krank. Daraufhin kündigte der benachbarte Landkreis Leer zunächst ebenfalls an, das Mittel nicht mehr zu spritzen.
Unterdessen wurde die Nutzung einer Charge des Astrazeneca-Impfstoffs in Mecklenburg-Vorpommern vorsorglich ausgesetzt. Als Grund nannte das Gesundheitsministerium am Dienstag in Schwerin mögliche Unterschreitungen der Lagertemperatur beim Transport. Bei der Anlieferung des Impfstoffes seien in Impfzentren des Landes Abweichungen vom vorgeschriebenen Temperaturbereich registriert worden.
Feuerwehrmann klagt über „neurologische Ausfälle“
Seit dem 10. Februar werden in Hamburg Feuerwehrleute gegen das Coronavirus geimpft. Wie die „Hamburger Morgenpost“ meldet, klagen viele der geimpften Retter über Nebenwirkungen, einer sogar über Symptome, die einem Schlaganfall ähneln. Verwendet wurde bei der Impfung der Wirkstoff des Herstellers AstraZeneca. Wie sich der Notfallsanitäter fühlt, erklärt er im Video bei rtl.de. Die Freude in Hamburg war groß, als der Hersteller AstraZeneca genügend Impfstoff lieferte, so dass nach der Führungsriege auch die Einsatzkräfte auf den Feuerwachen gegen das Coronavirus geimpft werden konnten. Schließlich sind die Retter bei ihren Einsätzen täglich einem hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt. Am 10. Februar bekamen die ersten Feuerwehrleute die ersehnte Spritze.
Aber bereits am Folgetag meldeten sich die ersten Geimpften krank. Sie litten unter Gliederschmerzen, Schüttelfrost, Kopfdröhnen und Schlappheit wie die „Hamburger Morgenpost“ schreibt. In einem Fall kam es zu besonders schwerwiegenden Nebenwirkungen, denn der Betroffene beschrieb neurologische Ausfallerscheinungen, die einem Schlaganfall ähnelten. Man vermutet eine Zusammenhang mit dem Verabreichen des Impfstoffs.