Zum Oralsex gezwungen: Beteiligte schweigen sich aus
BAYREUTH. Heute kam es wie berichtet, zu einer Gerichtsverhandlung gegen eine 22-jährige Bayreutherin, die ihren Freund auf brutale Art und Weise zum Oralsex gezwungen haben soll. Vor Gericht hat das Paar geschwiegen. Der Grund. Man hat sich verlobt.
„Er hat mit der Anzeige mein Leben zerstört“, sagte Deborah G. (22) im Vorgespräch zu unserem Reporter. „Ich könnte ihn wegen Rufmord, falscher Verdächtigung und Vortäuschen einer Straftat anzeigen“, fährt die junge Mutter fort. Sie stand am Dienstag vor Gericht, weil sie ihren Freund sexuell missbraucht haben soll. Über das Interview mit der jungen Mutter hatten wir berichtet:
Bayreutherin soll ihren Freund brutal zum Oralsex gezwungen haben
Der Verlesung der Anklageschrift folgten beide Beteiligten ohne Reaktion. Die 22-Jährige soll zuerst mit Fäusten den ganzen Körper ihres Lebensgefährten bearbeitet haben, weil er keinen Sex mit ihr haben wollte. Sie wollte dennoch Sex, zog dem Opfer die Boxershorts runter, „rieb seinen Penis und nahm diesen gegen den Willen des Geschädigten in den Mund.“ Vor Gericht machte die junge Frau dann plötzlich keine Angaben mehr. Auch das Opfer sagte nichts und machte vom Aussageverweigerungsrecht gebraucht. Der in Hand – und Fußfesseln vorgeführte Mann hat seiner Freundin nämlich vor drei Wochen einen wiederholten Heiratsantrag gemacht. „Den zehnten“, sagen Prozessbeobachter, die mit beiden Beteiligten bekannt sind. Damals ging es um den Bewährungswiderruf des 33 Jahre alten „Sexopfers“, weswegen er auch erneut „einwandern“ musste.
Der vorsitzende Richter Götz schlug wegen dem Schweigen der Beteiligten eine Einstellung des Verfahrens vor. Das angebliche Opfer hatte ohnehin kein Interesse an einer Strafverfolgung. Das äußerte der 33-Jährige bereits einen Tag nach der angezeigten Tat. Die Staatsanwaltschaft verweigerte das, weil es um eine Straftat ging. Deswegen kam es dann zum erwarteten Freispruch für die 22 Jahre angeklagte Frau.
Die Angeklagte war im September 2019 noch hochschwanger, mittlerweile hat sie das Kind zur Welt gebracht. Vater ist der 33-Jährige. Die beiden haben sich mittlerweile verlobt. Das Verlöbnis erfolgte erst vor zwei Wochen. Wie berichtet, erneut vor Gericht, als der 33-Jährige selbst vor Gericht stand und die 22-Jährige als Zeugin geladen war.
Der Anwalt des Zeugen, Rouven Colbatz, berichtete beim zweiten Prozessversuch am Dienstag, sein Mandant sei damals vor der 22-Jährigen auf die Knie gegangen und habe ihr einen Antrag gemacht. Der Verteidiger der jungen Frau, Anwalt Karsten Schieseck, bestätigte: Seine Mandantin habe den Antrag angenommen, nachdem ihr Ex- und Neupartner glaubwürdig bekräftigt habe, nunmehr eine Drogentherapie anzutreten. Am Tag vor der Verhandlung schimpfte sie noch über ihn, wollte ihn ins Gefängnis bringen.
Geschichten, wie nach Drehbuch.