Bilanz zum Schwerverkehrskontrolltag „Truck & Bus“


BAYERN. Um der Sicherheit des Straßenverkehrs im Bereich des stetig wachsenden gewerblichen Personen- und Güterverkehrs Rechnung zu tragen, erfolgte am Mittwoch eine europaweite, 24 Stunden dauernde Kontrollaktion, an der sich auch zahlreiche Einsatzkräfte der Polizei Oberfranken und Oberpfalz beteiligten. Hier eine kleine Zusammenfassung.




Oberfranken 

Im Zeitraum von Mittwoch, 6 Uhr, bis Donnerstag, 6 Uhr, kontrollierten Spezialisten für Schwerverkehr der Oberfränkischen Polizei bei stationären sowie mobilen Kontrollen auf Autobahnen und Bundesstraßen im gesamten Regierungsbezirk über 200 Fahrzeuge. Hauptaugenmerk legten die Beamten dabei auf die Einhaltung der Lenk- und Ruhezeiten, den technischen Zustand der Schwerlastfahrzeuge und auf die ordnungsgemäße Sicherung der Ladung.

Die Polizisten erstellten bei 64 beanstandeten Fahrzeugen, beziehungsweise Fahrern, rund 150 Ordnungswidrigkeitsanzeigen und untersagten in sieben Fällen die Weiterfahrt. Die über doppelt so hohe Anzahl an geahndeten Verstößen resultiert aus der Tatsache, dass neben dem Fahrer in der Regel auch der Unternehmer und sonstige Verantwortliche zur Rechenschaft gezogen werden. Auffallend war die Beanstandungsquote bei Gefahrguttransporten. Sechs von sieben kontrollierte Fahrer verstießen gegen die strengen Vorschriften, was insgesamt 18 Anzeigen zur Folge hatte.

Obwohl die Beamten dem Großteil der Fahrzeuge einen einwandfreien technischen Zustand bescheinigten, zogen bei vier Lastwagen gravierende Mängel eine sofortige Unterbindung der Weiterfahrt nach sich.



Die restlichen Verstöße bezogen sich überwiegend auf Überschreitung der zulässigen Geschwindigkeit und nicht ordnungsgemäß gesicherter Ladung. Wiederkehrende Kontrollen des Schwerverkehrs stellen einen wichtigen Baustein der Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit dar. Wie ein Blick in die Verkehrsstatistik des Vorjahres zeigt, wird bei rund drei Viertel der Unfälle mit Beteiligung des Schwerlastverkehrs die Unfallursache von den Lastwagenfahrer gesetzt.

Oberpfalz

Die Einsatzkräfte aus der Oberpfalz überprüften insgesamt 272 Lkw- und Omnibusse. Davon mussten 103 beanstandet, bei 11 Fahrern musste zudem die Weiterfahrt untersagt werden. Bei den Fahrern wurden 54 Verstöße gegen die Sozialvorschriften, wie z.B. Überschreitung der Tageslenkzeit oder die Unterschreitung von Tages- und Wochenruhezeiten festgestellt. Einem Fahrer wurde die Weiterfahrt unterbunden, damit er den gesetzlichen Vorgaben seiner Ruhezeit nachkommen konnte.

Zudem wurden 8 Beanstandungen gegen technische Vorschriften, wie z.B. bei Rädern/Reifen, Lenkanlage, Bremsen festgestellt. Hier mussten 4 Fahrzeugführer ihre Fahrt unterbrechen, bis sie ihre Nachbesserungen erledigt hatten. Im Bereich Gefahrguttransport wurden durch die Oberpfälzer Polizei 20 Fahrer kontrolliert. 8 Gefahrguttransporte erfüllten dabei die gesetzlichen Vorgaben nicht, 5 davon mussten länger andauernde Nachbesserungen durchführen, bevor sie weiterfahren durften.

Geschwindigkeitsüberschreitungen, Ladungssicherungsverstöße, sowie Überschreitungen von Maßen und Gewichten sind zur Vervollständigung der Kontrollergebnisse anzuführen.



Herausragende Meldungen

Ein litauischer Sattelzug transportierte über 10 Tonnen Gefahrgut, größtenteils UN 3077 -Umweltgefährdender Stoff fest-, als Sackware, von Spanien nach Litauen. Bei der Kontrolle wurde festgestellt, dass die Ladung nicht gesichert war. Sogenannter Formschluss war zwar größtenteils gegeben, dennoch hätten einzelne Paletten gesichert werden müssen, um eine mögliche Beschädigung der Sackware bei plötzlichen Brems- oder Ausweichbewegungen zu verhindern.

Die Transportboxen für die mitgeführten Lithiumbatterien UN 3091 waren nicht vorschriftsmäßig etikettiert bzw. gekennzeichnet. Die Weiterfahrt wurde bis zur ordnungsgemäßen Sicherung der Ladung unterbunden. Es werden Ordnungswidrigkeitenanzeigen gegen den Fahrzeugführer, den Verlader und den Verpacker erstellt.



Völlig überladen 

Im Bereich Amberg wurden im Rahmen der Kontrollaktion durch die eingesetzten Beamten der Dienstgruppen der APS Schwandorf und VPI Amberg bei den stationären Kontrollstellen an den Parkplätzen Schlossberg und Stocker Holz mehrere überladene Fahrzeuge festgestellt.

Insgesamt wurden sechs Fahrzeuge, bzw. Fahrzeugkombinationen festgestellt, welche zwischen 12,85 % bis 43,71 % überladen waren. Die Weiterfahrt wurde jeweils unterbunden und Sicherheitsleistungen erhoben. In einem Fall wurde gegen den verantwortlichen Unternehmer eine Vermögensabschöpfung eingeleitet. Diese Maßnahme folgt sinngemäß dem Motto „Unrecht darf sich nicht lohnen“. Gegen die Fahrer wurde je eine Ordnungswidrigkeitenanzeige wegen eines Verstoßes gegen die Straßenverkehrszulassungsordnung erstellt.



Fahren ohne Fahrerlaubnis

Auf der Bundesstraße B 8 im Gemeindebereich Mintraching wurde ein 55-jähriger Fahrzeugführer aus Tschechien kontrolliert, welcher für das geführte schwere Lkw-Gespann keine gültige Fahrerlaubnis vorweisen konnte, weil sie ihm zu einem früheren Zeitpunkt bereits entzogen war. Auch die notwendigen Unterlagen seiner Beruftskraftfahrerqualifikation für diese gewerbliche Fahrt waren nicht auf neuestem Stand. Erschwerend kamen noch Mängel an seinen Reifen hinzu, welche zu einer Unterbindung der Weiterfahrt führten.

Insgesamt waren vom Polizeipräsidium Oberpfalz 70 Beamte an insgesamt 17 stationären und mobilen Kontrollstellen im Einsatz.

Leider kommt es immer wieder zu folgenschweren Lkw-Unfällen, weil Lkw-Fahrer aufgrund von Lenkzeitüberschreitungen übermüdet sind, der Lkw erhebliche technische Mängel hat oder massiv überladen war. Deshalb stehen zur Gewährleistung der Sicherheit im Straßenverkehr insbesondere auch Lkw-Kontrollen im Fokus der Oberpfälzer Polizei.





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