Gewalt und Schlägereien in Untersteinach?


UNTERSTEINACH, LKR KULMBACH. Der kleiner Kulmbacher Vorort Untersteinach liegt idyllisch an der B289 zwischen Stadtsteinach und Kulmbach. Größere Gewaltdelikte, Mord und Totschlag sind kaum bekannt. Eine Ausnahme gab es vor einigen Jahren über einer Kneipe in der Hauptstraße. Nun erhebt aber ein Bürger schwere Vorwürfe gegen Polizei, Gemeinde und Mitbürger. Ein Nörgler? Oder tatsächlich ein Opfer stiller Gewalt? Wir haben uns umgehört. 




Am Montagabend gegen 19 Uhr sei Bernhard H. aus Untersteinach von einem angeblich stadtbekannten Mann attackiert worden. Er sei mit dem Fahrrad unterwegs gewesen, als man ihn zu Sturz bringen wollte. Über Facebook veröffentlichte er ein Foto, das Entsetzen und Mitgefühl suggeriert. Zu sehen: Ein blutverschmierter Mann, optische Ähnlichkeit mit H. aus Untersteinach. Mutmaßlich aufgenommen auf einer Krankenliege mit Platzwunde und EKG auf der Brust. Doch das Bild scheint ein Fake zu sein, was H. später auf Nachfrage auch sofort einräumt. Das Foto soll abschrecken und zeigen, wie ein solcher Gewaltübergriff enden könnte.

Laut seinen Schilderungen sei H. auf Höhe des ehem. Gasthofs Zur Post unterwegs gewesen, als die „ortsbekannte Person“, ein angebliches Parteimitglied der WGU, im Mondscheinlicht die Untersteinacher Hauptstraße überqueren wollte. „Der wollte mich talwärts vom Fahrrad stoßen“, teilt H. via Facebookposting mit. Viel Zuspruch bekommt er dafür nicht. H. ist bekannt dafür, schnell eine Anzeige zu erstatten, sich über alles zu beschweren. Doch bei der hiesigen Polizei ist ausgerechnet dieser Vorfall nicht bekannt. Wie ein Sprecher der zuständigen Dienststelle in Stadtsteinach mitteilte, gab es weder einen Einsatz, noch eine nachträgliche Anzeige.



Verletzt wurde H. nicht, wie er sagt. Auch wenn sein Fotoposting genau das suggeriert. Er sei ins Straucheln gekommen, habe sich aber abfangen können. Sein mutmaßlicher Kontrahent, der ihn sonst „nur“ bei Facebook verbal attackiert habe, soll zudem aber auch noch mit Schlägen gedroht haben.

Diesen Schock habe ich vorläufig verkraftet, aber dennoch keine sonderliche Lust auf eventuelle künftige Prügel – gegebenenfalls sogar noch mit möglicher Verstärkung aus seinem Dunstkreis; zumal der Typ mir von seinem Körperumfang und Kampfgewicht haushoch überlegen ist. (Bernhard H.)



Was H. aber laut eigenen Ausführungen jedoch heftiger stört ist die Tatsache, „dass dieser gewaltbereite Schläger einen Platz auf der WGU-Kandidatenliste zum nächsten Untersteinacher Gemeinderat anstrebt, nachdem seine entsprechenden früheren Versuche – auch in mindestens einer anderen Partei – jeher kläglichst gescheitert waren“. Liegt hier eine persönliche oder politische Auseinandersetzung zu Grunde? Seitens der Polizei gibt es jedenfalls keinen Grund zur Sorge. In Untersteinach liegt keine höhere Gewaltbereitschaft als in anderen oberfränkischen Ortschaften vor. Im Gegenteil, die Einsatzzahlen liegen eher unter denen der Nachbargemeinden, wie beispielsweise in Neuenmarkt. Dort ist die Polizei regelmäßig zu Gast.

Das umstrittene Foto haben wir teilzensiert. Aus Rücksicht.

 



WGU-Ortsvorsitzender meldet sich zu Wort

Kritik erntet auch der WGU-Ortsvorsitzender Helmut Bergmann, weil er den Vorfall als “reine Privatsache“ bezeichnete. Das sieht H. natürlich anders. Er spricht von Drohungen in der Öffentlichkeit. Bergmann versucht zu beruhigen und rät zu „professioneller Hilfe“ in Form von Polizei und Anwälten. Handlungsbedarf sieht er nicht. Auch wenn der Beschuldigte auf der WGU-Gemeinderats-Kandidatenliste steht. Denn bislang sind die Vorwürfe einseitig und auch nicht angezeigt. Es soll sogar Zeugen geben, die den angeblichen Aggressor entlasten.

Zu einem Streit gehören immer zwei. Also beschränkt diesen Streit auf Euch. Lasst mich raus und gut ist. Glauben heißt nix wissen. Ihr solltet Euch professionelle Hilfe holen z.b..Anwalt Polizei usw. Das ist meine letzte Antwort dazu. Soll ja Zeugen geben. (Helmut Bergmann)



Unterschriften gegen einen Nörgler?

Den mutmaßlichen Schläger hat unsere Redaktion ausfindig gemacht. Er hat sich von selbst gemeldet und sagt: „Da war nichts“. Der 41-Jährige habe das so genannte WGU-Blatt ausgetragen, was früher wohl Bernhard H. gemacht hat, als ihm von H. mehr oder weniger nachgestellt wurde. Immer wieder sei dieser umgedreht und habe seinen mutmaßlichen Kontrahenten verfolgt, der weiter die Briefkästen bediente und seine Ruhe wollte wie er sagt. H. hingegen habe aber immer wieder gefragt „was hast Du für ein Problem mit mir?“. Irgendwann war es dem 41-Jährigen zu bunt und schrie H. an, dass er ihn zufrieden lassen soll, bevor er sich vergessen würde. Eine Berührung habe ausdrücklich nicht stattgefunden.

Immer wieder wird mir angekreidet, dass ich vor Jahren mit Kindern an der Wasser-Entnahmestelle unterhalb der Schule den Liesbach aufstaute, oder mit wessen Motorrad ich fahre, oder angeblich ohne Licht mit dem Fahrrad, …..dass ich die Geschichte von der Untersteinacher Brandkatstrophe vom 10. August 1706 verfälsche … – … und vor einer Woche war sogar der Vorschlag auf Facebook für eine Unterschriftensammlung in Untersteinach,  mit dem Ziel, mich aus dem Ort zu verbannen („… wie im alten Rom …“); Aufzählung ohne Anspruch auf Vollständigkeit! (Bernhard H.)
Hinweis: Auf Nachfrage wollte sich H. nicht weiter zu dem Thema äußern. Er bevorzuge lieber Leserbriefe in der örtlichen Presse. Über Facebook hingegen äußerte er sich bereits mehrfach nach seinem seltsamen Fotoposting. Es ist auch im Anschluss an unseren Artikel wieder mit weiteren Vorwürfen zu rechnen, sagen einige Bürger aus Untersteinach, die sich bei uns gemeldet haben. Dabei richte sich sein Zorn „stets gegen mehrere Gegner“ heißt es. Damit von alten Äußerungen abgelenkt werde. 




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