Ein Pfund Steinpilz am Stiel: Die Saison ist am Höhepunkt


PEGNITZ. Die Pilz-Saison hat ihren Höhepunkt erreicht. Herbstliches Wetter mit Regen und Stauwärme in Bodennähe, lässt die Schwammerl in die Höhe schießen. Aber Vorsicht, nicht alles was man im Wald findet, ist genießbar.




Nach dem etwas hageren Ertragsjahr 2018 haben Sammler jetzt beste Chancen. Die Regenfälle der letzten Zeit waren laut Expertenangaben der Auslöser für das Pilzwachstum. Und auch die Trockenzeit im Sommer war von Vorteil, denn die Frucht des Pilzes wird schon weit vorher gebildet. Vor allem Steinpilze und Maronen sind die beliebten „Pfiffer“ hier in der Region. Besonders weil sie sich nicht nur als Beilage, sondern auch als Hauptspeise oder für Trocknung eignen.

Aber es gibt auch Exemplare, die nicht jedem bekannt sind. Ein Beispiel ist die Krause Glucke. Melanie Roider (34) aus Pegnitz hat so ein „Gebilde“ in einem Waldstück bei Leups gefunden. Nach dem Waschen habe sie die Glucke, die optisch eher an einen gelben Blumenkohl erinnert, „geschnibbelt und angebraten“. Mit Salz, Pfeffer und Zwiebeln.

Die Krause Glucke, ein toller Speisepilz. Foto: Roider



„Ein ausgezeichneter, ergiebiger und geschätzter Speisepilz, solange er noch weiß oder gelblichweiß ist“, sagt das Naturlexikon. Die Glucke schmeckt besonders gut, wenn sie gebraten und zum Schluss mit gequirltem Ei übergossen und kurz weiter gebraten wird. „Sie kann aber auch als Suppenpilz verwendet werden“, sagt Melanie. Ihr Geschmack sei sehr würzig und aromatisch. Sie bleibe auch in zubereitetem Zustand schön „al dente“.

Doch die 34-Jährige hat sonst überwiegend auch Maronen und Steinpilze im Korb. Auch wenn ihr Lieblingsfund die Glucke bleibt, so ist sie besonders auf ihren einpfündigen Steinpilz stolz. Das stattliche Exemplar fand sie neben der B2 bei Creußen. „Zufällig“, wie sie sagt. Aber daran vorbeigehen konnte sich natürlich nicht.

Stolzer Pfunds-Fund in Oberfranken. Foto: Roider



Wetterexperten sprechen von einem milden Herbstwetter an diesem Wochenende. Die Chancen für Pilzfreunde steigen also nochmal. Doch man sollte sich ranhalten, viele Wochenenden wird es in dieser Saison nicht mehr geben. Aber ganz wichtig: Nur mitnehmen, was man auch zuordnen kann. Wer sich nicht auskennt, sollte sich an die Röhrlinge halten, sagt Melanie Roider. „Weil es da keine gefährlich giftigen Arten gibt“, so die Hobbysammlerin. Zwar gebe es einige wenige schwach giftige Arten, diese können aber maximal zu Erbrechen und Durchfall führen. Diese seien bei uns in den Wäldern eher selten. Ärgerlich, aber ungefährlich ist es, wenn man einen Gallenröhrling erwischt. „Der ist so bitter, dass er die ganze Mahlzeit versaut“, sagt Roider.



Infos zur Pilzvergiftung 

Pauschal erkennen kann man es nicht. Die klassischen Symptome einer Pilzvergiftung sind Erbrechen und Durchfall. Manche andere allerdings, so beispielsweise der giftige Pantherpilz, wirken auf das zentrale Nervensystem ein. Ihr Verzehr führt zu Koordinierungsschwierigkeiten, Sehstörungen und drogenähnlichen Rauschzuständen. Tödlich können vor allem Knollenblätterpilze sein. Deren Verzehr löst heftigste Brechdurchfälle aus. Das Problem ist, dass die Symptome erst spät auftreten und sich das Gift dann bereits im Körper verteilt hat. Hier können schwere Leberschäden auftreten, die nicht mehr behandelbar sind. Das kann soweit gehen, dass nur noch eine Lebertransplantation hilft. Schlimmstenfalls führt es zum Tod.

Wer etwaige Symptome nach Pilzgenuss feststellt, sollte sich beim Hausarzt, dem ärztlichen Bereitschaftsdienst oder im Notfall im Krankenhaus vorstellen.





Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.