Erste Fakten nach angeblichem Terroranschlag in Limburg


LIMBURG. Wie bereits berichtet, kam es am Montag zu einem mutmaßlichen Terroranschlag in Limburg. Das haben die Behörden anfangs selbst der Öffentlichkeit mitgeteilt. Beim Täter soll es sich um einen Syrer handeln, der mit weit geöffneten Augen einen Brummifahrer aus seinem Führerhaus gezogen habe. Anschließend versuchte sich der Mann wohl an einer Amokfahrt, blieb aber in einem Knäuel beschädigter Autos hängen. Neun Menschen wurden verletzt.




Wie der Focus berichtet, habe der Mann zuvor in einem Hotel gewohnt und ordentlich dem Alkohol zugesprochen. Zu radikalen Gruppierungen habe er keinen Kontakt gehabt. Erste Berichte über einen möglichen Terror-Anschlag wurden nun nicht mehr bestätigt. Der hessische Innenminister Peter Beuth hat den Vorfall bereits am gestrigen Abend verurteilt.

„Auch wenn der Tathergang an die schrecklichen Anschläge von Nizza oder Berlin erinnert, ist das Motiv des festgenommenen Mannes nach wie vor unklar. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln mit Hochdruck. Der tatverdächtige Syrer hat nach den derzeitigen Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden keine Verbindungen in die gewaltbereite islamistische Szene. Die Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung befinden sich in Hessen auf einem hohen Niveau. Mein Dank gilt den Einsatzkräften und couragierten Bürgern, die vor Ort die Verletzten versorgt und erste Hilfe geleistet haben. Ich wünsche den Verletzten eine rasche Genesung.“

Kurz vor der Tat hatte der Verdächtige laut ZDF und FOCUS mit einem Verwandten in einer Kneipe Alkohol getrunken. Der Syrer soll in einem Hotelgasthof in Lingen gewohnt haben. Das Zimmer sollen SEK Kräfte bereits in der Nacht zum Dienstag durchsucht haben.



Keine Terror-Ermittlungen

Die für Terrorismus-Verfahren zuständige Bundesanwaltschaft in Karlsruhe hat die Ermittlungen zum Limburger Lkw-Drama bislang nicht übernommen. „Wir haben zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Anhaltspunkte dafür, dass der Fall in unsere Zuständigkeit fällt“, sagte ein Sprecher der Behörde gegenüber FOCUS Online. Das könne sich allerdings jederzeit ändern. „Wir wissen derzeit nicht, wie sich die weiteren Ermittlungen entwickeln.“ Die Bundesanwaltschaft stehe mit den hessischen Strafverfolgungsbehörden „in engem Austausch“ und könne auf neue Erkenntnisse „schnell reagieren“, so der Sprecher.

Ob nun Terrorakt, oder Einzeltat, der Vorfall ist so oder so verwerflich und abscheulich. Der Mann habe seinen Namen mit Mohammed O. angeben und sei sehr unauffällig gewesen, teilten die Ermittler mit. Erst vor wenigen Tagen habe man seinen Asylantrag abgelehnt. Ein Racheakt gegen Deutschland? Seit 1. Oktober habe der Mann laut dem SPIEGEL keinen gültigen Aufenthaltstitel mehr gehabt. Wie das Magazin online berichtet, sei der Tatverdächtige der Polizei bereits wegen Körperverletzung, Drogendelikten sowie Ladendiebstahls bekannt gewesen.Weitere Details müssen noch geklärt werden.

 



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