Niedergeschlagener Feuerwehr-Sanitäter wirft das Handtuch und legt Amt nieder


A3/ERLANGEN. Der Vorfall sorgte für Schlagzeilen: Ein 20 Jahre alter Feuerwehrmann sicherte in Fahrtrichtung Würzburg auf der Ausfädelspur der Ausfahrt Erlangen-Frauenaurach mit seinem Dienstfahrzeug ein Fahrzeug ab. Im Verlaufe des Einsatzes wird er so schwer attackiert, dass er auf die Fahrbahn stürzt und liegen bleibt. Der Rettungsdienst muss seinen Kollegen retten und in eine Klinik bringen. Jetzt hat sich der 20-Jährige im Interview geäußert. Sein Ehrenamt hat er niedergelegt.




Eigentlich war der Einsatz schon beendet auf der A3.  Denn nachdem das Fahrzeug wieder weiterfahren konnte, baute der Feuerwehr-Sanitäter sein Absicherungmaterial wieder ab. In diesem Augenblick näherte sich laut seinen Angaben bei der Polizei von hinten ein Kleintransporter mit Lichthupe und Hupe und blieb hinter dem First-Responder-Fahrzeug stehen. Fahrer und Beifahrer des Transporters seien dann ausgestiegen und sollen den Feuerwehrangehörigen unter anderem mit „Scheiß Feuerwehr“ beschimpft haben. Auf Rückfrage, warum er beleidigt wird, schlug und trat der Fahrer des Transporters auf den Retter ein, bis dieser auf die Fahrbahn stürzte. Danach fuhren die Täter weiter.

Ehrenamt niedergelegt

Stefan S. (Name geändert) kam mit Rippenstauchungen, diversen Prellungen und einer Knieverletzung in eine Klinik, wurde inzwischen aber wieder entlassen. Gegenüber Bayern-Reporter sagte der 20-Jährige, dass es ihm körperlich schon besser gehe. Aber der Schock sitze noch immer sehr tief. Auf die Frage, wie er sich heute fühlt, sagte er: „Immer noch fragend warum und wie so etwas passieren kann“. Beleidigungen würden schon öfter vorkommen, wie er sagt. Aber ein solcher Übergriff sei neu. „Viele Menschen reagieren aus Affektreaktionen heraus so respektlos auf uns“, meint der 20-Jährige. Sein Ehrenamt bei der Feuerwehr habe er nach dem Vorfall niedergelegt wie er sagt.



Seinen Hauptberuf als Auszubildender zum Notfallsanitäter wolle er aber weiter ausüben. Hier ist man immer zu zweit unterwegs, wie S. berichtet. Aber als First-Responder sei er alleine und das vor allem in Nacht. Es sei ein „unschönes Erlebnis“ gewesen und er könne sich das Verhalten nicht erklären. „Manche sind durch unsere Arbeit genervt“. Warum, das weiß auch der ehrenamtliche Retter nicht, auf dessen Einsatzbereitschaft künftig verzichtet werden muss. Traurig findet er aber auch das Verhalten seiner Feuerwehrführungskräfte. Nicht einmal habe man ihn gefragt, wie es ihm geht.

Bei dem Fahrzeug der Täter soll es sich um einen älteren weißen Mercedes Sprinter mit polnischer Zulassung handeln. Die Insassen werden wie folgt beschrieben: 170 – 180 cm groß, beide ca. 40 Jahre alt, Einer der beiden dick und braune Haare, der andere athletische Figur und mittelblonde krause Haare. Beide sprachen gebrochen Deutsch.

Bei dem abgesicherten Fahrzeug handelte es sich um einen Pkw mit einer Zulassung aus dem Bereich Neustadt a.d. Aisch (NEA). Mit dem Fahrzeug sei ein Pärchen mit Kind unterwegs gewesen, sagt der Retter. Zeugen werden gebeten sich unter der Rufnummer 09131/760 414 mit der Verkehrspolizei Erlangen in Verbindung zu setzen. Auch die Insassen des Fahrzeuges aus Neustadt a.d. Aisch kommen als Zeugen in Frage und werden weiterhin gebeten, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzten.





2 Gedanken zu „Niedergeschlagener Feuerwehr-Sanitäter wirft das Handtuch und legt Amt nieder

  • 4. Oktober 2019 um 10:30
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    Ganz im Ernst man weiß nicht was dort wirklich vorgefallen ist. Wer sagt das der Feuerwehrmann nicht angefangen hat Ärger zu machen und hat dann einfach den kürzeren gezogen? Wie gesagt man weiß es nicht, anscheinend gibt es keine Zeugen und es steht Aussage gegen Aussage. Aber ja er ist ja Feuerwehrmann und daher ist es absolut UNMÖGLICH das er einfach lügt… Die Menschheit wird immer blöder.

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    • 18. November 2019 um 10:35
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      er hat sich das nur ausgedacht

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