SEK Einsatz in Erlangen: Schüsse in der Europa-Klinik
ERLANGEN. Polizeieinsatz im Klinikum am Europakanal. Mehrere Leser berichten von schwer bewaffneten und vermummten Polizisten. Bei Facebook war die Rede von einem Amoklauf. Wir haben mit der Polizei gesprochen, was sich dort zugetragen hat.
Die Pressestelle der Polizei bestätigte auf Nachfrage von Bayern-Reporter einen entsprechend öffentlich wirksamen Polizeieinsatz. Zu einem Amoklauf sei es aber definitiv nicht gekommen. Mittlerweile sei die Lage auch bereits im Griff und der Einsatz in Kürze beendet. Weitere Details konnten zunächst noch nicht genannt werden. Allerdings habe eine Frau kurz vor 15 Uhr an der Baustelle im Bezirksklinikum Erlangen ihrem Exfreund aufgelauert und diesen mit einem Messer bedroht.
Zeugen berichten gegenüber Bayern-Reporter von mehreren Schüssen. Eine Patientin sei „durchgedreht“, sagte eine 30 Jahre alte Besucherin, die sich voller Angst in ihrem Auto einsperrte. Danach sollen mehrere Polizeifahrzeuge angerückt sein. Die Beamten sollen Maschinenpistolen getragen haben und hätten gerufen „Waffe weg!“, so die Zeugin. Danach sollen drei Schüsse gefallen sein.
Warnschüsse gegen Messerattacke
Laut Angaben der Polizei habe ein Mitarbeiter des Bezirksklinikums den Vorfall wahrgenommen und die Polizei verständigt. Als kurz darauf eine Polizeistreife eintraf, ging die Frau auch mit dem Messer auf die Beamten los. „Alle mündlichen Aufforderungen, das Messer wegzulegen, führten zu keinem Erfolg“, sagte Pressesprecher Rainer Seebauer. Auch der Einsatz von Pfefferspray zeigte keinerlei Wirkung bei der Frau. Deshalb wurde von einem Beamten ein Warnschuss abgegeben. Da die Frau das Messer dennoch nicht ablegte und die Beamten weiter bedrohte, folgte ein zweiter Warnschuss. Ein dritter Schuss sei nicht gefallen.
Als die 31-Jährige dann kurz innehielt, konnte sie überwältigt und festgenommen werden.
Sie wurde wegen Eigen- und Fremdgefährdung ins Bezirksklinikum eingewiesen.