Pegnitz: Feuerwehrübung mit üblen Erinnerungen


PEGNITZ/HEROLDSREUTH. Nach der großen Inspektionsübung in Plech, stand am Dienstag eine weitere große Übung auf dem Plan der Einsatzkräfte. „Rauchentwicklung auf dem Fischlhof“ in Heroldsreuth. Für den neuen Kommandanten der Hainbronner Feuerwehr gab es großes Lob. 




Vor 17 Jahren hat ein fürchterlicher Brand das landwirtschaftliche Anwesen in Heroldsreuth heimgesucht. Nach einem Blitzschlag in einer heißen Sommernacht des 26. Juni 2002 brannten fast alle Gebäude nieder. Etliche Tiere sind verendet. Nur das Wohnhaus konnte damals in letzter Sekunde gerettet werden. „Ein schlimmes Feuer“, sagt der heutige Bürgermeister Uwe Raab. Das dürfe sich nie wieder wiederholen, weswegen eine solche Übung unerlässlich sei, so Raab weiter. „Über den Feuerwehrbedarfsplan wissen wir, dass wir in Heroldsreuth ein Löschwasserproblem haben. Deswegen wird auch zukünftig in Hainbronn ein wasserführendes Fahrzeug stationiert.“ Die Planungen dazu laufen bereits.

Angenommen wurde am Dienstag eine Rauchentwicklung in einer Scheune. Gegen 19.20 Uhr wurde der Alarm ausgelöst. Ringsherum ertönten die Sirenen. Vor allem die Wasserversorgung stand im Fokus der Verantwortlichen. Schon Tage zuvor stellte die Stadt fest, dass ein vorhandener Löschteich zum Biotop verkommen ist. „Wir haben den ausbaggern lassen“, sagte Raab vor Ort, der sich die Übung live angesehen hatte. Im Rahmen der Löschwasserversorgung sollte der Teich dann eigentlich noch am Dienstagabend befüllt werden.



Foto: Markus Roider

Über drei Leitungen wurde eine Wegstrecke von fast zwei Kilometern von der Weidlwanger Mühle bis zum Fischlhof nach Heroldsreuth gelegt. „Eine Materialschlacht“, sagt der Pegnitzer Kommandant Roland Zahn. Er unterstützte seinen Kollegen Renè Ross (31) aus Hainbronn. Der noch junge Kommandant leitet die Wehr erst seit März diesen Jahres und habe die Lage „vollkommen im Griff gehabt“, so Zahn. Auch Kreisbrandinspektor Harald Schöberl äußerte sich lobend. Im Ernstfall wäre auch noch die UG ÖL angerückt. „Die Unterstützungsgruppe örtliche Einsatzleitung“. Diese wird vom Landkreis gestellt und kommt immer dann zum Einsatz, wenn es die Logistik und das Einsatzgeschehen entsprechend erfordern.

Mit speziellen Checklisten werden dann sämtliche ausgearbeiteten Szenarien und Fragen abgearbeitet. So kann man nichts vergessen und der örtliche Kommandant hat den Kopf für andere Dinge frei. „So war es auch bei den Pegnitzer Großbränden am CabrioSol und im Böllgraben“, erinnert sich Kommandant Zahn. Viele Dinge wurden ihm damals abgenommen. Sei es die Bestellung von Verpflegung, Dieselnachschub oder Nachalarmierungen.



Juragruppe befüllt den Löschteich

Weil die Übung in Heroldsreuth aber doch sehr aufwendig und die Zeit schon sehr fortgeschritten war, entschied man sich, die Wasserversorgung zeitnah wieder abzubauen. Es musste noch zusammengepackt, Schläuche aufgerollt und die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt werden. Das alles nagte doch sehr an Uhr und fast alle Einsatzkräfte mussten am Mittwochmorgen wieder zur Arbeit. „Wir haben daher entschieden, dass die Juragruppe den Löschteich über den Hydranten befüllt“, sagte Zahn am Mittwochmorgen auf Nachfrage. Man hätte sonst im Rahmen der Übung weitere Pumpen und andere Filter einsetzen müssen. Das wäre zu Aufwendig geworden für diesen Abend.



Der ausgebaggerte Löschteich. Foto: Markus Roider

Der eigentliche Lösch – und Rettungseinsatz sei absolut vorbildlich verlaufen, sagt Zahn. Zeitgleich mit dem ersten Angriffstrupp zur Brandbekämpfung ist auch die Menschenrettung an die Arbeit gegangen. Drei Verletzte wurden gerettet und dem Rettungsdienst übergeben. Das BRK Pegnitz stellte genau wie im Ernstfall hierzu drei Fahrzeuge und mehrere Sanitäter zur Verfügung. Die SEG (Schnelleinsatzgruppe) verfügt hier über umfassende Geräte und Einsatzkräfte. Sei es für Rettung und Transport, oder auch Verpflegung.



Feuerwehr und BRK arbeiten Hand in Hand. Ehrenamtlich! Foto: Markus Roider

Ross lobte die Zusammenarbeit zwischen der Einsatzleitung und den Abschnittsleitern. Danken will er vor allem der Familie Strobel, die sich bereit erklärte, dass man die Übung auf ihrem Hof durchführen kann. Gerade im Rückblick auf 2002 dürfte so eine Übungs-Szenerie aber sicherlich auch im Interesse der Familie stehen.







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