Übergriff in der Lohengrin-Therme: Pädophiler bekommt zweite Chance
BAYREUTH. Ein Mann aus Unterfranken soll am 2. Weihnachtsfeiertag in der Lohengrintherme in Bayreuth ein Kind missbraucht haben. Nun ist ein relativ mildes Urteil dazu gefallen. Aber es könnte helfen, weitere Taten zu verhindern.
Der heute 49-Jährige stammt aus Unterfranken, war zu Besuch in der Bayreuther Therme. Seine Absichten: Abscheulich. Mehrfach bedrängte er einen neun Jahre alten Buben im Wasser. Er führte die Kindeshand zu seiner Badehose. Zog später den jungen an sich heran. Sexueller Missbrauch ist das, sagt der Gesetzgeber. Der Neunjährige rannte zu seiner Mutter und offenbarte sich. Diese rief sie Polizei. Den mutmaßlichen Täter konnten die Beamten kurz darauf in der Sauna festnehmen.
Vor Gericht legte der 49-Jährige dann gestern ein Geständnis ab, was dem Kind eine Aussage ersparte. Wie Radio Mainwelle unter Berufung auf andere Medien berichtet, sei der Mann zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt worden. Zwar habe ein Gutachter die volle Schuldfähigkeit festgestellt, seine Neigung sei aber behandelbar.
40.000 Kinderfotos gefunden
Was der Mann sonst noch vor hatte, ist unklar. In seiner Sporttasche fanden die Ermittler Gleitcreme und Kondome. Ob er bereits einen weiteren Tatentschluss hegte, ist nicht bekannt. Allerdings wurden bei einer Wohnungsdurchsuchung auch noch zig tausende Kinderpornobilder gefunden. Er könne sich die Neigung nicht erklären. Laut seinen Ausführungen sei er verheiratet und habe selbst einen kleinen Sohn, den er nie angefasst habe.
Offenbar ist es gelungen, einen Täter zu fassen, der noch auf frischem Tatendrang unterwegs war. So sah es auch Staatsanwalt Jan Köhler in seinem Plädoyer. Er forderte die zwei Jahre auf Bewährung, als einen Schuss vor den Bug. Doch zugleich verpflichtete sich der 49-Jährige zu einer Therapie. Andernfalls wäre eine Haftstrafe unumgänglich gewesen. Zudem muss der jetzt Verurteilte auch noch 5.000 Euro an einen Kinderschutzverein bezahlen.