Radiosender streiken für höhere Gehälter und Honorare
NÜRNBERG. In den laufenden Tarifverhandlungen „für angemessene Gehälter und Honorare“ wollen sich die Sender der ARD vom öffentlichen Dienst der Länder abkoppeln. Zur Durchsetzung der Forderungen der Beschäftigten und zur Abwehr der Gegenforderungen der Sender rufen die Gewerkschaften bundesweit am Mittwoch, dem 18. September 2019, zu Streiks und Aktionen an den ARD-Sendestandorten auf.
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ruft daher auch die Beschäftigten aller bayerischen Betriebsteile und Betriebsstätten des BR und der Gemeinschaftseinrichtungen IRT, RBT und Medienakademie für Mittwoch ganztägig zum Streik auf. Für Dienste innerhalb der Betriebsstätten in München ist von 10 bis 12 Uhr vor dem Hochhaus des Funkhauses (Arnulfstraße) eine Streikkundgebung geplant, in Nürnberg von 9 bis 10 Uhr vor der Geländeeinfahrt (Wallensteinstraße).
Der Streik habe laut ver.di das Ziel, bei allen bestreikten Betrieben Vergütungserhöhungen um sechs Prozent für ein Jahr zu erreichen, bei einer mehrjährigen Laufzeit mindestens das Niveau des Tarifabschlusses 2019 des öffentlichen Diensts der Länder, das heißt Verbesserungen im Gesamtvolumen von mindestens 3,2% pro Jahr. Der Verbandsvorstand von ver.di hofft auf eine rege Beteiligung am Streik und deutlich wahrnehmbare Auswirkungen im Programm.
Zentrale Protestveranstaltung für NRW am Mittwoch in Köln: WDR-Beschäftigte beteiligen sich an bundesweitem ARD-Streik
Die zeitlich befristeten Arbeitsniederlegungen in NRW stehen im Zusammenhang mit der fünften Runde der Tarifverhandlungen von DJV, DOV und ver.di mit dem WDR am 26. September 2019 in Köln. Der DJV NRW hofft, dass der WDR am 23. September beim Gespräch der Verhandlungsspitzen “den Mut aufbringe, endlich den Forderungen der Beschäftigten Rechnung zu tragen.”
Der DJV-NRW ruft die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des WDR von Mittwoch, 18. September 2019, 4 Uhr morgens, bis Donnerstag, 19. September 2019, 4 Uhr morgens zum Warnstreik auf!
Aufgerufen sind alle festangestellten und arbeitnehmerähnlichen freien Journalistinnen und Journalisten des WDR. Aufgerufen sind neben Redakteurinnen und Redakteuren, Volontärinnen und Volontären auch Kameraleute und Cutterinnen und Cutter.
Die Streikenden treffen sich am 18. September 2019 ab 10:30 Uhr auf dem L.-Fritz-Gruber-Platz in Köln. Das Bühnenprogramm mit Live-Musik und Kabarett beginnt um 11 Uhr. Die Veranstaltung endet gegen 16:30 Uhr. Gestreikt wird bis 4 Uhr am Donnerstagmorgen.
“Anstatt für eine gute Bezahlung der festen und freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerade zu stehen, machen die Sender Zugeständnisse an die, die den öffentlich-rechtlichen Rundfunk klein und unbedeutend sparen wollen. Künftig nur noch ungefährer Inflationsausgleich ist die Devise. In NRW hatte der WDR auch in der vierten Verhandlungsrunde kein verbessertes Angebot vorgelegt. Der DJV-NRW ruft seine Mitglieder deshalb auf, sich an den geplanten Aktionen für morgen zu beteiligen”, heißt es in einer Pressemeldung des Deutschen Journalisten-Verbands in NRW.
Der NDR versuche lau eigenen Angaben die Auswirkungen für die Zuschauerinnen und Zuschauer sowie Hörerinnen und Hörer so gering wie möglich zu halten. Dennoch könne es heute streikbedingt zu Änderungen in den NDR Programmen kommen.