Rechtsorientierte Zeitung angeboten: Bayreuther Baumarkt distanziert sich
BAYREUTH. Aufregung am Mittwochabend in Bayreuth. Ein Baumarktkunde entdeckt in der Auslage des Marktes eine mehr als umstrittene Zeitung. Die aktuelle Ausgabe der „Nationale Zeitung“. Ein Facebookpost entfacht dann eine hitzige Diskussion. Nun hat sich der stellvertretende Marktleiter dazu geäußert.
Christian Küfner ist stellvertretender Marktleiter bei Hagebaumarkt Bayreuth und zeigt sich untröstlich. Er räumt ein, dass die umstrittene Zeitung, die nicht verboten ist, angeboten wurde. „Ein bedauerlicher Fehler“, wie er im Gespräch mit Bayern-Reporter sagt. Der Markt erhalte eine bestelltes Kombipaket aus Tageszeitungen. Dabei können man nicht auswählen, was die Agentur schickt.
„Unsere Kassenkräfte packen die Zeitungen aus und bieten sie an“, sagt Küfner, der selbst laut eigenen Angaben für Vielfalt und Toleranz stehe, wie er weiter ausführt. Auch der Hagebaumarkt und das verbundene BHG Bauzentrum würden sich laut Marktleitung klar gegen Rechts positionieren. „Aber Fehler passieren mal“, sagt Küfner. Die „Nationale Zeitung“ sei dem Stellvertreter des Marktes bekannt. Er habe deswegen auch ein Auge darauf und Mitarbeiter angewiesen, dieses Blatt auszusortieren. Zuletzt muss da ein Missgeschick geschehen sein, wie er sagt. Als er die Zeitung entdeckte, nahm er sie sofort aus dem Verkauf und schickte sie zurück.
Mit dem Post-Ersteller auf Facebook habe er ein ausführliches, freundliches und kompetentes Gespräch geführt und den Vorgang erklärt. Küfner betonte auch hier seine private Ansicht und die der Marktleitung. Toleranz sei nicht verhandelbar, so Küfner. Der Facebookpost wurde daraufhin gelöscht.
Enttäuscht zeigt sich Küfner von der Haltung Arno Pfaffenbergers, Mitglied im Bündnis KUnterBunT Kulmbach-Bayreuth und im Kampf gegen die extreme und populistische Rechte. Pfaffenberger habe ohne Rücksprache den Beitrag geteilt und bewertet. „Für Bayreuth, es gibt einen Baumarkt, da muss Mensch nicht einkaufen“, titelte Pfaffenberger, der wiederum „eine präventive Haltung“ des Marktes erwartet hätte. Man hätte öffentlich klarstellen sollen, wie das passieren konnte. Doch diese große Plattform war für den Hagebaumarkt nicht dringend erforderlich, weil man das Blatt entfernte und dem Beschwerdeführer Rede und Antwort stand.
Pfaffenberger kündigte an, sein Posting zu löschen, wenn die Unstimmigkeiten stimmig geklärt sind.