Brutaler Totschlag in Lauf: Es war die Eifersucht

 


LAUF AN DER PEGNITZ. Nach dem Fund einer männlichen Leiche am Sonntag in einem Waldstück bei Lauf an der Pegnitz wurden zwei dringend tatverdächtige Personen festgenommen. Es handelt sich dabei um ein getrennt lebendes Ehepaar aus Lauf. Der brutalen Bluttat liegt ein Beziehungsdrama zu Grunde. Zwei Männer liebten offenbar sie selbe Frau. 




Die Bluttat um den getöteten Christian B. († 27) ist offenbar weitgehend geklärt. Das hat Bayern-Reporter aus Ermittlerkreisen erfahren. Nach aktuellem Stand ging es um die Liebe einer anderen Frau. Eine Beziehungskiste, wie Freunde der Beteiligten im Gespräch mit unserer Redaktion berichten. Aber der Reihe nach:

Nach dem Fund der Leiche, am Sonntagmorgen, soll es zu einem weiteren Polizeieinsatz am Ortsrand von Lauf gekommen sein. Nahe des Schützenhauses sollen mehrere Beamte ein Haus durchsucht haben. Hier hatte sich die Ehefrau des Tatverdächtigen aufgehalten. Die Polizei hält sich dazu bedeckt, will den Einsatz weder bestätigen noch dementieren. Aber eine Festnahme wurde am Montag bestätigt. „Nach umfangreichen Ermittlungen der zwischenzeitlich gegründeten 25-köpfigen Sonderkommission „Pilz“ bei der Schwabacher Kripo konnten zwei dringend Tatverdächtige festgenommen werden“, heißt es in einer Pressemitteilung, nachdem Bayern-Reporter bei der Polizei angefragt hatte.

Die massive Gewalteinwirkung auf den Kopf und mehrere Stichwunden sollen todesursächlich gewesen sein. Wie unsere Redaktion aus Ermittlerkreisen erfahren konnte, soll sich die Tat aber nicht direkt am Fundort der Leiche zugetragen haben. Das würden entsprechende Spuren belegen. Bereits am Sonntagmittag seien die Ermittler dann auf das verdächtige Ehepaar gestoßen. Die letzten Handykontakte des Opfers brachten die Beamten der Kripo Schwabach auf die Spur der Verdächtigen. „Widersprüchliche Angaben in einer ersten Vernehmung“, seien ausschlaggebend gewesen, heißt es.



Opfer kommt aus Lauf 

Der Tote ist Deutscher mit kroatischer Abstammung und wohnte im Westen von Lauf an der Pegnitz. Der 27-jährige Christian B. ist bekannt aus der örtlichen Tuningszene. Freunde beschreiben ihn als lebenslustig, aufgedreht und sympathisch verrückt. Er soll massive Stichverletzungen und eine schwere Kopfverletzung erlitten haben. Ein schwerer Schlag, besonders für die Mutter, die bereits ihren älteren Sohn auf tragische Art und Weise verloren hat.

Tatverdächtige aus Sachsen-Anhalt zugezogen

Laut Informationen von Bayern-Reporter stammen die beiden deutschen Tatverdächtigen aus Stendal in Sachsen-Anhalt. Beide sollen zuletzt in Lauf gewohnt haben. Nach aktuellem Kenntnisstand war das Paar aber räumlich getrennt. Michael M. (31), der Tatverdächtige, war laut Einträgen bei Facebook seit geraumer Zeit auf Wohnungssuche. Nun wurde er bereits am Montag dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser hat Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des Totschlags gegen den Mann erlassen. Seine Ehefrau (29) wird lediglich der Beihilfe beschuldigt. Der Ehemann bestreitet die Tat laut einer ersten anwaltlichen Einlassung. Seine Frau schweigt.



Beziehungstat angenommen

Laut Recherchen von Bayern-Reporter kam es innerhalb der Clique zu einem Eifersuchtsdrama. Wie Facebookeinträge bestätigen, waren der getötete Christian B. (27) und Sarah D. (32) ein Paar. Doch Sarah war auch eng mit Michael M. (31) befreundet. Alle kannten sich aus der Tuning – bzw. Carstyle-Szene. Die 32-Jährige gab in einer ersten Einlassung an, das Ehepaar Müller nicht zu kennen. Doch Recherchen unserer Redaktion zeigten schnell: Alle waren in Facebook befreundet, verlinkten sich, likten auch Bilder der anderen. Michael M. posierte auch beispielsweise mit dem Hund von Sarah D., mit der er eine Affäre gehabt haben soll. Unklar ist derzeit noch die Rolle von Stephanie M., die Ehefrau des Festgenommenen. Sie soll dem 31-Jährigen zumindest geholfen haben, dessen Fahrzeug zu reinigen.



Abgestelltes Fahrzeug gleicht Blutbad 

Wie die Polizei im Rahmen der Pressekonferenz dann am Dienstag mitteilte, sei auch ein Auto gefunden worden, mit dem die Leiche mindestens transportiert wurde. Zwar habe man versucht, es zu reinigen, aber die Ermittler fanden laut eigenen Angaben sehr viel Blut im Innenraum. Einen wirklichen Tatort konnte man bislang nicht benennen. Allerdings sei man sich sicher, dass sich die Tat in der Nacht zum Sonntag zugetragen habe. Bislang konnten weder die Stichwaffe, noch der Gegenstand gefunden werden, mit dem das Opfer niedergeschlagen wurde. Unterdessen scheint es so, als habe sich die Tat im Fahrzeug des Festgenommenen ereignet.

 

Polizeihundeführer auf dem Weg zum Fundort der Leiche. Foto: Markus Roider

 




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