Missbrauchsprozess gegen Bayreuther Partyfotograf beginnt


BAYREUTH. Er ist Wiederholungstäter und steht nun erneut vor Gericht. Obwohl er auf Bewährung ist und sich Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht nähern darf, kam es im Sommer 2015 zu mindestens vier weiteren Fällen des sexuellen Missbrauchs von Kindern. Stefan K. (46) ist geständig und bietet der Opferfamilie nun Geld zur Wiedergutmachung an. Was ist eine Kinderseele wert?




Erst im August 2015 wurde er auf Bewährung aus der Haft entlassen. Viereinhalb Jahre saß der Bayreuther mit Berliner Wurzeln bereits ein. Neben Unterschlagung – er hatte für eine Internetfirma und einen Verein der Region die Buchhaltung erledigt, wobei Geld verschwand -saß er auch wegen Missbrauchs und des Besitzes von kinderpornografischen Schriften. So hat er ein 13-jähriges Mädchen in München im Olympiapark missbraucht und ein weiteres Mädchen in einem Ort der Region.

Sein jüngstes Opfer ist nun eine Sechsjährige aus dem Landkreis Kulmbach. Zur Familie der Kleinen pflegte er seit sieben Jahren einen engen Kontakt. Die Mutter vertraute ihm, wusste sie doch lediglich von der Untreue. Doch was hinter der Fassade des 46-Jährigen steckte, kommt nun erst nach und nach ans Licht. Immer mehr junge Frauen und Mädchen meldeten sich bei der Familie. Trotz Kontaktverbot und Bewährungsauflagen kam es immer wieder zu Treffen zwischen dem Fotografen und mehreren Jugendlichen.



Das perverse und pädophile Doppelleben des Bayreuther Partyfotografen

Vorwürfe gegen Justiz und Behörden

Er soll das kleine Mädchen aus dem Landkreis Kulmbach zu sich ins Kinderbett gelockt haben. Dann missbrauchte er sie mehrfach. Details wollen wir hier zunächst lieber nicht wiedergeben. Die Mutter berichtet auch davon, dass Unterwäsche von ihr und der kleinen Tochter verschwunden sei. „Jahrelang waren wir gut befreundet. Ich hab ihm die Kinder anvertraut“, sagte die 30-jährige Mutter.

„Hätte ich gewusst, was das für ein perverses Schwein ist, der hätte sich den Kindern niemals nähern dürfen.“ Und genau das war ihm verboten worden, doch daran gehalten hat er sich nicht. Er täuschte Freunde, Bekannte und Familie. Er sei wegen Betrugs inhaftiert gewesen, zeigte sogar Urteile. Wegen den abscheulichen Sextaten legte er nichts vor und verheimlichte dieses Kapitel. Zwar hat der 46-Jährige nun gestanden, doch der Prozess beginnt erst am 13. Juni vor dem Landgericht in Bayreuth. Dabei geht es auch um die Frage der Sicherungsverwahrung. Einer ersten Begutachtung durch Psychologen und Ärzte hatte der Beschuldigte bereits widersprochen. Die Mutter des jüngsten Opfers erhebt unterdessen schwere Vorwürfe gegen Ermittler und Behörden.



So traf beispielsweise ihre kleine Tochter bei einer Vernehmung im Bayreuther Gerichtsgebäude direkt auf ihren Peiniger. Ferner bemängelt die 30-Jährige, dass die Taten an der damals Sechsjährigen vermeidbar gewesen seien. Weil aber niemand wusste, wie gefährlich der 46-Jährige ist, konnte er sich trotz Auflagen mit jungen Mädchen treffen. Kontrolliert hat das wohl niemand, schließlich dachte ein Gutachter, dass der Täter geheilt sei.

„Sowas darf nie wieder passieren“, sagte die Mutter des missbrauchten Mädchens gegenüber dem Kurier und Reporter24. Sie will, dass über den Fall berichtet wird. Nicht um sich oder ihre Tochter zu profilieren. Vielmehr gehe es ihr darum, die Menschen aufzuwecken. Denn der 46-Jährige war in Bayreuth sehr bekannt. Ahnungslos trafen sich viele junge Frauen und Mädchen mit ihm. Er versprach ihnen Modelverträge – alles nur Fake. In Wirklichkeit hatte der Partyfotograf ganz andere Dinge im Kopf. Der Prozess beginnt am 13. Juni 2106. Ob die Mutter das angebotene Geld annimmt, bleibt offen. Es soll sich um einen niedrigen vierstelligen Betrag handeln. Eine Wiedergutmachung kann das sicherlich nicht sein.



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